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Das seborrhoische Kopfekzem

Beim seborrhoischen Kopfekzem handelt es sich um ein sehr häufig anzutreffendes Problem. Das seborrhoischen Kopfekzem tritt vornehmlich bei Männern mittleren Alters auf, vermutlich mitbedingt durch eine verstärkte Talgproduktion, die durch männliche Geschlechtshormone (Androgene) unterhalten wird, aber auch Frauen können betroffen sein. Androgene können bei entsprechender Veranlagung ursächlich für die Entstehung des anlagebedingten Haarausfalls sein. Das seborrhoische Kopfekzem ist somit eine häufig anzutreffende Begleiterscheinung des erblichen Haarverlustes, aber nicht dessen Ursache.

Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Kopfschuppen liegen beim seborrhoischen Ekzem sichtbare Entzündungsherde vor. Man findet also Schuppen auf geröteter Kopfhaut. Zumeist ist das seborrhoische Ekzem mit Juckreiz verbunden. Als Auslöser wird vor allem ein Hefepilz (Pityrosporum ovale) angeschuldigt. Die typischen Erkrankungsregionen sind am behaarten Kopf besonders die Stirnhaargrenze und der Bereich hinter den Ohren. Im Gesicht sind häufig die Nasenflügel und die angrenzende Wangenregion sowie die Augenbrauenregion betroffen. Am Körper findet man Ekzemherde über dem Brustbein und am Rücken in der Mittellinie.

Die Behandlung des seborrhoischen Kopfekzems erfolgt mit gegen den Hefepilz Pityrosporum ovale gerichteten Antipilz-Lösungen oder Shampoos. Zur Ablösung hartnäckiger Schuppen kommen vor allem salicylsäurehaltige Öle, Salben, Lösungen oder Gele zur Anwendung. Der Effekt lässt sich durch zusätzliche Verwendung einer Folie steigern (Okklusivverband). Unterstützend können Schuppenshampoos, Selendisulfid-haltige Präparate und Teerpräparate genutzt werden. Teerpräparate normalisieren die übersteigerte Bildung von Hornzellen, regulieren den vermehrten Talgfluss und wirken einer Besiedelung der Kopfhaut mit Bakterien und Pilzen entgegen. Teerpräparate sind apothekenpflichtig, darüber hinaus besteht für Steinkohlenteerzubereitungen seit dem 01.07.2000 Rezeptpflicht.

In Ausnahmefällen mit besonders starker Ausprägung kann auch eine vorübergehende Behandlung mit cortisonhaltigen Cremes oder Lösungen sinnvoll sein. Auch Dithranol, eine äußerlich anzuwendende Substanz aus der Therapie der Schuppenflechte, wird vereinzelt eingesetzt. Wie aus der Vielzahl der therapeutischen Optionen zu ersehen ist, ist das seborrhoische Ekzem kein geeignetes Feld für die Eigentherapie, sondern gehört in die betreuende Hand eines Hautarztes. Wichtig zu wissen ist, dass eine dauerhafte Heilung des seborrhoischen Kopfekzems in der Regel nicht möglich ist, da die Veranlagung zur Talgproduktion gegeben ist und die Pityrosporum ovale als normaler Besiedelungskeim der Haut überall auf dem Körper anzutreffen ist. Mit den Therapien lassen sich somit Besserungen bis zum Verschwinden des Ekzems erzielen, neue Schübe treten jedoch immer wieder auf. Vorbeugend zu empfehlen ist deshalb die 2x wöchentliche Anwendung z.B. Ketokonazol-haltiger Shampoos, um das Aufflammen des Ekzems zu verhindern.

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