Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Infektionskrankheiten führen nur bei starker Ausprägung zu in aller Regel vorübergehendem Haarausfall. Eine derart schwere Darmpilzinfektion wäre ungewöhnlich. Im Gegensatz zum androgenetischen Haarausfall, bei dem die sich die Haare nur am Oberkopf lichten, fallen beim infektionsbedingten Haarausfall die Haare am gesamten Kopf aus.
Dr. C. Kunte
Wäre sehr ungewöhnlich. Bei anlagebedingtem Haarausfall besteht sicherlich kein Zusammenhang.
Prof. Dr. H. Wolff
Diabetes mellitus ist sicherlich eine sehr seltene Ursache für diffusen Haarverlust. Manche der zur Diabetes-Behandlung eingesetzten Medikamente können in seltenen Fällen diffusen Haarverlust auslösen.
Die Therapie bei diffusem Haarverlust besteht in der Beseitigung der zugrundeliegenden Ursache.
Auf diesem Wege können natürlich keine Diagnosen oder Therapieempfehlungen ausgesprochen werden. Nach entsprechender Diagnose kann der Hautarzt, trotz fehlender Zulassung für die Indikation ""diffuser Haarverlust bei Diabetes"", eines der Medikamente (Pantovigar, Ell cranell, Regaine) im Rahmen eines individuellen Heilversuches als Therapieversuch einsetzen, um eine Besserung des Haarausfalls zu erzielen.
Dr. C. Kunte
Bei der Suche nach Ursachen für verstärkten Haarausfall gehört die Schilddrüse zu den ""üblichen Verdächtigen"". Ob eine Unter- oder Überfunktion der Hormondrüse wirklich für den Haarausfall verantwortlich ist, und ob eine medikamentöse Korrektur der Unter- oder Überfunktion die Haare wieder wachsen lässt - das bezweifle ich.
Wissenschaftlich solide ist es jedenfalls noch nicht bewiesen worden.
Trotzdem gehört auch bei uns die Schilddrüsendiagnostik mit zum Suchprogramm, auch wenn die Diagnostik vielleicht mehr eine medizinische Traditionspflege und weniger auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen beruht.
Prof. Dr. H. Wolff
Funktionelle chronische Darmerkrankungen sind auch keine regelhafte Ursache für Haarverlust. Nur selten, bei Aufnahmestörung essentieller Nahrungsbestandteile aus dem Darm mit Mangelerscheinungen, kann Haarverlust resultieren.
Dr. C. Kunte
Diffusem Haarausfall am gesamten Kopf liegt meist eine spezifische Ursache zugrunde, die jedoch gelegentlich schwer zu identifizieren ist. Beseitigt man die auslösende Ursache wachsen die verlorenen Haare in der Regel wieder nach. Eine mögliche Erklärung für den massiven diffusen Haarverlust ist die schwere Durchfallerkrankung während des Urlaubs. Durch schwere Infektionen können plötzlich viele Haare aus der Wachstumsphase in die Ruhe- und Ausfallsphase übertreten. Diese Haare fallen dann typischerweise 2-4 Monate später aus. Manche Medikamente können auch zu diffusem Haarverlust führen, eventuell die von Ihnen genommenen. Das Absetzen von Regaine sollte lediglich zu einem Verlust der zuvor stabilisierten Haare in den für einen androgenetischen Haarverlust üblichen Regionen führen. Eine Wirkung von Regaine nach erneutem Ansetzen ist nach frühestens 8 Wochen zu erwarten. Eine weitere mögliche Ursache für massiven Haarverlust ist unter anderen ein diffuser kreisrunder Haarausfall. Eine Differenzierung der Ursache für das vermutlich vorliegende telogene Effluvium mittels Trichogramm ist nicht möglich.
Dr. C. Kunte
Prinzipiell kann jede Schilddrüsenstörung (Über-, Unterfunktion) zu Haarverlust führen. Auch bei einer Therapie mit Schilddrüsenhormonen können gelegentlich die Schilddrüsenhormonspiegel im Blut erhöht sein, Haarverlust kann resultieren. Der Haarverlust ist dann diffus am gesamten Kopf zu erwarten.
Prof. Dr. H. Wolff
Ein Zusammenhang zwischen Haarausfall und Pollenallergie ist nicht bekannt. Jedoch gibt es verstärkten Haarausfall zu bestimmten Jahreszeiten, insbesondere den Sommermonaten. Eine mögliche Erklärung ist die beschleunigte Umwandlung von Anagenhaaren (Haare in der Wachstumsphase) in Telogenhaare (Ruhe- und Ausfallsphase) durch die Sonne mit folgendem Haarverlust. Eine Hyposensibilisierungsbehandlung kann nicht für verstärkten Haarausfall verantwortlich gemacht werden. Eine Besserung des Haarverlustes durch Kortison ist eher nicht zu erwarten. Zu empfehlen ist das Aufsuchen eines Hautarztes, der sich mit der Diagnostik und Therapie von Haarerkrankungen besonders beschäftigt, oder in der Haarsprechstunde einer Hautklinik.
Dr. C. Kunte
Jede schwere Schädigung haarbildender Zellen durch Chemotherapie, schwere Infekte, Medikamente und andere Noxen kann zum Auftreten dystropher Haare führen. Bei rasch fortschreitendem kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata), auch in diffuser nicht kreisrunder Form möglich, sind häufig dystrophe Haare zu finden. Je höher der Anteil an telogenen Haaren, desto häufiger finden sich auch dystrophe Haare.
Dr. C. Kunte