Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.
Durch die Minoxidil Behandlung kann bei etwa 80 % der Frauen ein Haarausfallstopp und bei 50-60 % der Anwenderinnen eine Verdichtung des Haarkleides erzeilt werden.
Bei 20 % der Frauen hilft Regaine also nicht wie gewünscht und bei 40 bis 50 % der Frauen verdichtet sich das Haarkleid nicht. Also kommt es vor allem auf den behandelnden Arzt an die Erwartungshaltung der Betroffenen richtig zu steuern. Ziel der Therapie einer androgenetischen Alopezie ist es den Haarverlust zu stoppen (bei 80 % möglich). Eine Verdichtung des Haarkleides sollte als "Bonus" angesehen werden. Haben die Patientinnen dies verinnerlicht, wird es überwiegend zufriedene Patientinnen, weniger unzufriedene geben.Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass man in den entsprechenden Foren vor allem unzufriedene Betroffene findet die sich nach Neuem umsehen. Zufriedene müssen sich um nichts mehr kümmern.
Dr. C. Kunte
Nach der vorliegenden Studienlage ist die effektivste Behandlung der androgenetischen Alopezie der Frau die 2x tägliche Anwendung von 2 % Minoxidillösung (Regaine Frauen). Nur bei Frauen mit klinischen (männlicher Behaarungstyp) oder labortechnischen Zeichen einer Vermehrung männlicher Geschlechtshormone, ist eine Zugabe von Androcur innerlich zur äußerlich angewandten Minoxidillösung in der Lage den Haarstatus weiter positiv zu beeinflussen. Sonst ist die alleinige Anwendung der Minoxidillösung am wirksamsten. Trotzdem kann in Ihrem Fall ein Absetzen von Androcur und Ethinylestradiol vorübergehend zu verstärktem Haarverlust führen. Bei Langzeitanwendung von Minoxidil kann sich der Haarverlust zwischenzeitlich wieder etwas verstärken, die gesamte Haarmasse bleibt jedoch erhalten, da die anderen zuvor schmächtigen Haare wieder ihre ursprüngliche Dicke aufweisen.
Dr. Christian Kunte
Bei einer androgenetischen Alopezie sind die verkümmerten Haare oft auch nach langjährig bestehender Erkrankung wieder reaktivierbar. Nach einer über 3-jährigen Anwendungszeit von Regaine ist jedoch nicht mit einer weiteren Verdichtung der Haare durch diese Therapie zu rechnen. Das primäre Ziel der Behandlung ist einen Stopp des Fortschreitens der Haarlichtung zu erreichen. Dieser Therapieeffekt bleibt auch nach 3 Jahren erhalten. Entscheidend für einen optimalen Therapieeffekt ist natürlich auch die korrekte Anwendung der Regaine Lösung - für Frauen 2 %ig - zweimal am Tag. Vorsichtig sollte man jedoch mit dem Absetzen der Therapie sein, denn alle Haare die durch die Behandlung zugewonnen oder in der Kopfhaut gehalten wurden, können nach dem Absetzen ausfallen.
Dr. Christian Kunte
Regaine 2 % Lösung (Regaine Frauen) ist das derzeit effektivste Therapeutikum zur Behandlung der androgenetischen Alopezie bei Frauen. In einer Studie erwies es sich sogar als wirksamer als innerlich gegebene Antiandrogene (bestimmte Pillen).
Lediglich bei gleichzeitigem Bestehen von klinischen und laborchemischen Zeichen einer Hyperandrogenämie, eines Hirsutismus (Behaarung nach dem männlichen Muster), oder Zyklusunregelmäßigkeiten ist die therapeutische Wirksamkeit von Regaine Lösung durch die Kombination mit Antiandrogenen zu steigern. In diesen Fällen sollten auch Hormonanalysen im Blut durchgeführt werden.
Dr. C. Kunte
Hormonpräparate mit antiandrogen wirkenden Gestagenen, wie das Cyproteronacetat in Diane, hat bei geringen Formen der androgenetischen Alopezie der Frau einen gewissen Nutzen. Wie ausgeprägt dieser jedoch ist, kann aufgrund fehlender wissenschaftlich valider Studien nicht gesagt werden.
Eine Therapie der androgenetischen Alopezie ist mit einer Pille allein, Regaine allein oder der Kombination beider möglich. Liegt ein erhöhter Spiegel männlicher Geschlechtshormone im Blut vor, so kann mit der Einnahme einer Pille mit antiandrogener Wirkung (z.B. Diane 35) ein positiver Effekt erzielt werden. Je nach zugrundeliegender Ursache der erhöhten männlichen Geschlechtshormone kann sogar eine dauerhafte Besserung des Haarstatus, selbst nach Absetzen der Hormone, erreicht werden.
In der einzigen bislang durchgeführten Untersuchung bei der eine Pille mit antiandrogener Wirkung und Regaine verglichen wurden, schnitt jedoch Regaine deutlich besser ab. Bei den Frauen mit normalen Androgenspiegeln stieg die Haarzahl unter Regaine-Therapie und fiel unter Cyproteronacetat-Therapie. Nur bei Frauen mit erhöhten männlichen Geschlechtshormonen war die Cyproteronacetat-Therapie wirksam. Von den Autoren wird postuliert, dass in diesen Fällen die Kombination von Cyproteronacetat und Regaine effektiver ist als eine Monotherapie.
Dr. Christian Kunte
Bekannt ist, dass nach initial gutem Ansprechen auf die Regaine-Therapie, mit Stopp des Haarverlustes etwa nach 16 Wochen, der Höhepunkt der Haarzahl erreicht wird. Im Anschluss nimmt die Haarzahl wieder etwas ab, was sich in z. T. auch deutlich verstärktem Haarausfall äußern kann. In Untersuchungen hat sich jedoch gezeigt, dass die Dicke der verbleibenden Haare zunimmt. In einer anderen Untersuchung konnte dies bestätigt werde. Die Haarmasse in den untersuchten Arealen blieb konstant, trotz etwas abnehmender Haarzahl, was auf eine Dickenzunahme der Haare zurückzuführen ist. Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Haardicke besser mit dem klinischen Bild, also der Haarfülle korreliert, als die Haarzahl. Der längste untersuchte Zeitraum war 96 Wochen. Sheddingphasen zu späteren Zeitpunkten der Therapie sind bei konstanter, konsequenter, und korrekter Anwendung nicht bekannt.
Dr. C. Kunte
"Shedding" (vorübergehend verstärkter Haarwechsel) ist ein Haarwuchs-Synchronisations-Phänomen der ersten 1-2 Anwendungsmonate. Es tritt dann ein, wenn besonders viele Haarfollikel vom Telogen (Ruhephase) in das Anagen (Wachstumsphase) übergehen. Die von unten neu nachwachsenden Haare schieben dabei die nicht mehr wachsenden Haare schneller als normal aus dem Haarfollikel hinaus. "Shedding" ist also Zeichen eines besonders guten Ansprechens auf Minoxidil, aber keine Voraussetzung für einen Therapieerfolg . Mittel- und langfristig ist "Shedding" für die Haardichte allerdings bedeutungslos. Eine erneute oder "verspätete" Minoxidil-bedingte Sheddingphase gibt es nicht. Dafür können aber zahlreiche andere Faktoren zu verübergehendem Haarwechsel führen. Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen lediglich ein vorübergehender diffuser Haarwechsel vorliegt, z.B. durch jahreszeitliche oder andere Einflüsse, und Minoxidil weiter wirkt. Entscheidend ist die Stabilisierung des Erscheinungsbildes, und nicht die Anzahl der pro Tag ausfallenden Haare.
Ihr Dr. J. Meyer
Regaine Lösung wirkt bei androgenetischen Haarverlust auch im vorderen Kopfbereich.
Dr. Christian Kunte
Da klinische Studien sehr teuer sind, werden Sie unter Kosten-Nutzen-Aspekten vorwiegend zur Zulassung von Arzneimitteln durchgeführt\[,.\] Nachbeobachtungen gibt es relativ wenige. Meines Wissens gibt es keine Hinweise auf potenziell negative Minoxidil-Studiendaten bei längerer Nachbeobachtung. Minoxidil-Lösung wirkt so lange, wie sie angewendet wird. Bei den meisten Patienten reicht die Wirkung aus, um den Haarverlust über viele Jahre hinweg zu stoppen. Zu Anwendungszeiten von über 6 Jahren fehlen mir persönliche Erfahrungen, so dass ich keine Häufigkeitsschätzungen abgeben kann.
Prof. Dr. Hans Wolff
In den klinischen Studien hat sich gezeigt, dass die Haarzahl messbar nach 4-6 Wochen zugenommen hat, wobei dies gezählte Haarstummel nach Rasur waren. Eine Zunahme der Haarzahl durch bloßes Betrachten des Haarkleides kann man dann sicher noch nicht feststellen. Diese entspricht auch den Berichten unserer Patientinnen. Einige Patientinnen berichten Verbesserungen bereits nach 4 Wochen. Realistisch betrachtet sollte eine deutlich bemerkbare Wirkung allerdings nicht vor 3 Monaten erwartet werden.
Dr. C. Kunte