Thema: Erfolgsrate einer Kombinationsbehandlung Finasterid/Minoxidil -Behandlungserfolg und Lichtungsmuster
2012-10-13
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Autor: Kater Kahlohr |
Sehr geehrtes Expertenteam, die Behandlung des erblichen Haarausfalls mit Finasterid 1 mg/Propecia allein weist ja bekanntlich eine ca. 90 %ige Erfolgsrate auf (Haarausfallstop). Nach Ihrer Erfahrung, wie hoch würden Sie die Erfolgsrate (bezogen auf Haarausfallstop) einer Kombinationsbehandlung mit Finasterid und Minoxidillösung/Regaine beziffern? 95 %? Nahezu 100 % mit seltenen Ausnahmen? Eine weitere Frage bitte: spielt das Muster der Haarlichtung (Norwood "klassisch", Norwood A oder Ludwig männlich) beim Ansprechen auf eine Therapie Ihrer Erfahrung nach eine Rolle (also, spricht z.B. ein Norwood 2A-Kandidat schlechter an als ein Norwood3-Kandidat)? Mit freudlichen Grüßen Kater Kahlohr |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:729 | 2012-10-13 |
Sehr geehrter Fragesteller Zu der Kombinationstherapie liegen leider keine Daten vor. Schon alleine der Kosten wegen wählt kein Patient die Doppeltherapie als Eingangsstrategie. Im täglichen Leben kommt die Kombination immer dann zur Anwendung, wenn Finasterid alleine keinen ausreichenden Erfolg aufweist. Wegen der hohen Erfolgsrate des Finasterid tritt dies glücklicherweise recht selten auf, so dass einzelne Behandler immer nur eine begrenzte Anzahl an Fällen überblicken. Unser Eindruck ist, dass damit noch mal einigen Patienten mehr zu helfen ist. Vielleicht ca. der Hälfte dieser Patientengruppe, so dass tatsächlich gute 95% und mehr erreicht werden können. Für die seriöse Angabe einer Prozentzahl reichen die Erfahrungen aber nicht aus. Bzgl. des Musters des androgenetischen Haarausfalles taucht immer wieder die Frage auf, ob Finasterid und Minoxidil denn auch bei Geheimratsecken wirken, obwohl die Studien alle nur in der Vertexregion durchgeführt worden sind. Hier ist der klinische Eindruck: "Ja". Nach unserem Kenntnisstand liegt dem anlagebedingten Haarausfall am Hinterkopf der gleiche Mechanismus zu Grunde, wie im Scheitel- oder Stirnhaarbereich. Die wissenschaftliche Logik lässt also vermuten, dass die unterschiedlichen Regionen auch gleichermaßen auf die Therapien ansprechen. Bewiesen wurde dies nicht, aber der Kontakt mit vielen Patienten im täglichen Alltag unterstützt diese Annahme. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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