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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Einnahmeschema Finasterid
2018-04-08
Autor:
Janni97
Liebes Expertenteam,

ich habe seit ca 2 Jahren Finasterid gegen Haarausfall verwendet und dieser wurde dadurch nicht nur gestoppt, ich habe sogar wieder vermehrt Haare bekommen. Leider bin ich im Dezember letzten Jahres auf ein Haarausfallforum gestoßen, wo von selbst ernannten Experten propagiert wird dass man ein Einnahmeschema a la 3 Wochen Finasterid nehmen und dann eine Woche pausieren, einhalten sollte um eine sogennante Upregulation der DHT Rezeptoren zu verhindern. Und das jeden Monat. Dieses Schema habe ich bis Mitte März so gehandhabt obwohl mir dabei bange war. Ich habe keinen Arzt gehabt der mir das verschrieben hat sondern von einem Bekannten (Apotheker) Finasterid Kapseln bekommen. Diesen habe ich damals leider nicht gefragt wegen des Einnahmeschemas. Dadurch habe ich das erste Mal Nebenwirkungen von Propecia bekommen (geringe Libido, Kopfschmerzen).

Habe dann erstmal das Medikament kalt abgesetzt was wohl ein Fehler war.
Die Nebenwirkungen wurden schlimmer nach ca 2 Wochen absetzen und mittlerweile habe ich massive Erektionsstörungen, kompletten Libidoverlust. Ich habe auch keine erogenen Zonen mehr als wäre alles unten taub.
Und ich habe das Medikament schon 1 Monat abgesetzt aber es wird nicht besser.
Ich fühle mich asexuell und das kommt definitiv vom Absetzen und wahrscheinlich auch diesem Einnahmeschema.
Meine Frage ist ob sie denken, dass die Nebenwirkungen wieder verschwinden oder ob sie glauben, dass ich jetzt am sogenannten Post-finasterid-syndrom leide, wenn sie daran überhaupt glauben?
Bin gerade echt verzweifelt.

mfg
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:729
2018-04-08
Sehr geehrter Fragesteller

wie wir in diesem Forum wiederholt ausgeführt haben, halten wir nichts von irgendwelchen Experimenten mit der Dosis von Finasterid. Weder das Teilen von 5 mg Tabletten und Einnahme von 1,25mg oder irgendwelche Pausen. Es gab Dosisfindungsstudien und als Ergebnis dessen wurde die 1mg Dosierung zugelassen. Alles weitere entbehrt einer wissenschaftlichen Grundlage. Ob das Postfinasteridsyndrom ein Überlappungsproblem mit anderen Krankheitsbildern ist oder ein pharmakologischer Effekt ist für uns aus der aktuellen Datenlage unmöglich zu beurteilen. Wir klären unsere Patienten über diese Berichte auf. Dass jedoch ein Libidoverlust durch Einnahmeunterbrechungen einer Finasteridmedikation entsteht, kann ich mir aktuell pharmakologisch erst recht nicht erklären. Ich würde die Medikation daher nicht wieder aufnehmen und parallel dazu weitere Ursachen einer Libidostörung fachärztlich abklären lassen.

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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