In einigen Fällen kann es hilfreich sein, die tägliche Haarausfallrate zu bestimmen. Dafür werden die am Tag ausgebürsteten oder ausgewaschenen Haare gesammelt und gezählt.
Grundvoraussetzungen sind eine gleichbleibende Haarwaschfrequenz und gleichbleibende Frisierbedingungen. Im Idealfall sollten die Haare nur einmal pro Woche gewaschen werden. Die dabei ausgewaschenen Haare werden gesammelt und gezählt. Da aber niemals wirklich alle Haare gesammelt werden können, eignet sich diese Technik nur für einen grobe Abschätzung des vorliegenden Haarverlustes.
Diese einfache Methode erlaubt dem Untersucher eine grobe Einschätzung über das Ausmaß des geschilderten Haarverlustes. Hierfür greift man zwischen Daumen und Zeigefinger ein Büschel Haare und versucht mit sanftem Zug, Haare von verschiedenen Stellen der Kopfhaut schmerzlos auszuzupfen. So lässt sich z. B. bei der Alopecia areata mit diesem einfachen klinischen Test feststellen, ob die Erkrankung noch fortschreitet oder bereits zum Stillstand gekommen ist.
Eine Kopfhautbiopsie bezeichnet die Entnahme von einem meist nur 4 Millimeter durchmessenden Stückchen der Kopfhaut in örtlicher Betäubung zur anschließenden feingeweblichen Untersuchung unter dem Mikroskop. Sie kann hilfreich sein, wenn das klinische Bild allein nicht ausreicht, um eine Erkrankung insbesondere des Haarbodens zu diagnostizieren.
Das absolute Haargewicht ist definiert durch die Anzahl und den Durchmesser aller Haare in einem festgelegten Areal. Für die Bestimmung des Haargewichtes werden die Haarschäfte des ausgesuchten Kopfhautbereiches zunächst abrasiert und dann nach festgelegten Zeiträumen abgeschnitten und gesammelt. In der Praxis kommt diese Methode allerdings kaum zum Einsatz, da das Haargewicht ganz wesentlich von der korrekten und verlustfreien Sammlung der Haare, von definierten Waschgewohnheiten sowie von der Zeit zwischen der Haarwäsche und der Sammlung der Haare abhängt. In klinischen Studien jedoch wird das Haargewicht als Indikator für eine erfolgreiche Behandlung angewendet.