Die Vererbung des anlagebedingten Haarausfalls
14. März 2005 - Dr. Jens Meyer
Der anlagebedingte Haarausfall (androgenetische Alopezie, AGA) ist aufgrund des typischen Haarlichtungsmusters im Allgemeinen leicht zu diagnostizieren. Die Neigung zur Ausbildung einer androgenetische Alopezie ist genetisch geprägt. Eine genetische Vorbelastung liegt auch schon vor, wenn der Vater oder Großvater Geheimratsecken haben. Die AGA kann aber auch bei Männern oder Frauen auftreten, deren Vater und Mutter keine offensichtlichen Haarprobleme haben. Dies liegt daran, dass die AGA durch mehrere Gene bestimmt wird. Kommen nun bei der Befruchtung nur die "ungünstigen" Gene der Mutter mit den "ungünstigen" Genen des Vaters zusammen, können der Sohn oder die Tochter eine AGA entwickeln, obwohl die Eltern volles Haar haben.
Eine aktuelle Studie beschäftige sich nun näher mit dem "familiären Risiko" zur Entwicklung des anlagebedingten Haarausfalls (Cameron Chumlea et al: Family history and risk of hair loss. Dermatology. 2004;209(1):33-9). Prof. Hans Wolff, Leiter des Expertenrates zum anlagebedingten Haarausfall bei Haarerkrankungen.de, fasste die Ergebnisse der Untersuchung in einer Stellungnahme zusammen:
"Der Artikel ist zwar 7 Seiten lang, die Erkenntnisse sind allerdings altbekannt und banal: Wenn der Vater erblichen Haarverlust (androgenetische Alopezie) hat, steigt das "Risiko" auf das 2,5-fache, dass auch der Sohn Haarverlust entwickelt. Auch bei Müttern mit Haarverlust (vor allem, wenn deren Väter auch Haarverlust hatten), steigt die Wahrscheinlichkeit der Glatzenbildung. Diese Ergebnisse wurden anhand von 254 Männern erhoben. Bei Frauen gilt im Prinzip dasselbe: Eltern mit androgenetischer Alopezie erhöhen das Risiko, dass sie selbst auch darunter leiden werden. Dies impliziert auch schon der Fachbegriff androGENETISCHE Alopezie."
2005 | |
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