Haarerkrankungen.de

sie sind hier: startseite / aktuelles

Aktuelles

Bericht zur Untersuchung mit äußerlich angewendetem Tacrolimus bei Alopecia areata universalis
15. Dezember 2002 - Dr. Jens Meyer

In einem aktuellen Bericht in der Fachzeitschrift "British Journal of Dermatology" (2002: 147, 1031-1032) berichtet eine Gruppe von Wissenschaftlern über Ihre Ergebnisse in der Behandlung ausgeprägter Formen von kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata universalis) mit äußerlich angewendetem Tacrolimus. Tacrolimus ist ein Wirkstoff, welcher in das Immunsystem des Körpers eingreift und bisher vor allem in der Transplantationsmedizin zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen eingesetzt wurde.

Zum Hintergrund: Beim kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) handelt es sich um eine nicht seltene Haarerkrankung, bei der es zu kreisrunden kahlen Arealen an der Kopfhaut kommt. Verantwortlich für den Ausfall der Haare sind körpereigene weiße Blutkörper, die sich an die Haarwurzel anlagern und das Haarwachstum lähmen, die Haare fallen aus und wachsen nicht mehr nach. Was dazu führt, dass die weißen Blutkörper sich um die Haarwurzel scharen, ist unbekannt. Jeder Haarfollikel des Körpers kann betroffen sein, auch Augenbrauen, Wimpern, Achsel- und Schamhaare. Schwer betroffene Menschen können alle Haare des Körpers verlieren (Alopecia areata universalis). In Tiermodellen der Alopecia areata wurde beobachtet, dass Tacrolimus in der Lage ist, die Ansammlung der Entzündungszellen um den Haarfollikel herum zu reduzieren und auch ein Neuwachstum von Haaren zu bewirken.

Tacrolimus ist in Salbenform seit Mitte des Jahres 2002 auch zur Behandlung der Neurodermitis (Atopisches Ekzem) beim Menschen zugelassen (Handelspräparat Protopic). Im Rahmen eines individuellen Heilversuches wurden nun fünf Patienten mit Alopecia areata universalis über 6 Monate mit 0,1%iger Tacrolimus-Salbe zwei Mal pro Tag behandelt. Vier der Teilnehmer hatten bereits zuvor erfolglos Behandlungsversuche mit anderen Präparaten durchlaufen.

Zur Enttäuschung der Untersucher konnte in keinem der Fälle ein Neuwachtum von Haaren erreicht werden. Die Autoren führen dieses eindeutige Therapieversagen vor allem auf folgende Faktoren zurück: Alle Patienten hatten bereits einen langen Verlauf der Erkrankung hinter sich, was im Allgemeinen als prognostisch ungünstiges Kriterium gilt. Darüber hinaus waren bereits andere Verfahren ohne Erfolg durchgeführt worden. Zuletzt sei eventuell auch eine höhere Konzentration des Wirkstoffes notwendig, um ein ausreichendes Eindringen in die Haut zu gewährleisten.

Weitere News-Beiträge

2002
Archiv
2024 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2024 anzeigen
2023 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2023 anzeigen
2022 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2022 anzeigen
2021 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2021 anzeigen
2020 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2020 anzeigen
2019 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2019 anzeigen
2018 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2018 anzeigen
2017 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2017 anzeigen
2016 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2016 anzeigen
2015 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2015 anzeigen
2014 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2014 anzeigen
2013 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2013 anzeigen
2012 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2012 anzeigen
2011 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2011 anzeigen
2010 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2010 anzeigen
2009 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2009 anzeigen
2008 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2008 anzeigen
2007 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2007 anzeigen
2006 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2006 anzeigen
2005 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2005 anzeigen
2004 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2004 anzeigen
2003 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2003 anzeigen
2001 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2001 anzeigen
2000 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2000 anzeigen
Die Inhalte von Haarerkrankungen.de können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Expertenräte sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss. und beachten Sie unsere Datenschutzerklärung
© 2022 medical project design GmbH